Eine Ehe mit kleinen Hindernissen [2.11.14] by Katie MacAlister

Eine Ehe mit kleinen Hindernissen [2.11.14] by Katie MacAlister

Autor:Katie MacAlister
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Historical
ISBN: 9783802594991
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-10-01T22:00:00+00:00


12

Mit einem Lied im Herzen und leichten Fesselspuren an den Handgelenken, machte Harry sich am nächsten Morgen auf den Weg zum Home Office. Seine Welt war in Ordnung – die Sonne schien, die Kinder hatten nichts Schlimmeres angestellt, als die Handläufe der Treppe einzuseifen, um zu sehen, wer am schnellsten das Geländer hinunterrutschen konnte, und er hatte Plum erschöpft in seinem Bett zurückgelassen, inmitten eines aufgewühlten Meeres aus rabenschwarzem Haar und mit einem Lächeln in ihrem schlafenden Gesicht. Als seine Kutsche durch die Straßen von London rollte, pfiff er eine fröhliche kleine Melodie und nahm sich vor, Plum daran zu erinnern, dass er heute an der Reihe war, eine Übung zur nächtlichen Leibesertüchtigung auszuwählen, wobei Die Rache des Gladiators auf jeden Fall zur Debatte stünde. Er freute sich schon sehr darauf, sein Schwert in einer Art und Weise zu schwingen, die sie garantiert begeistern würde.

»Lord Rosse?« Ein schmächtiger junger Mann mit angemessen distanziertem Auftreten verbeugte sich vor Harry und brummte seinen Namen, als er dem Lakaien des Home Office Hut und Handschuhe übergab. »Lord Briceland erwartet Sie. Wenn Sie mir bitte folgen würden.«

Harry wurde zu einem auf der Rückseite von Whitehall gelegenen kleinen Büro geführt. Als Harry es betrat, erhob sich ein großer, schlanker Mann mit einem feinen blonden Schnauzbart hinter einem makellosen Schreibtisch und reichte ihm seine blasse Hand. »Lord Rosse, ich freue mich, Sie endlich kennenzulernen. Der Premierminister und andere Leute haben mir schon so viel über Sie erzählt, dass ich das Gefühl habe, Sie bereits zu kennen.«

Harry begrüßte den neuen Leiter des Home Office und nahm in dem ihm angebotenen Stuhl Platz. »Ich nehme an, Sie haben meinen Bericht gelesen?«

»Mit großem Interesse, ja«, sagte Briceland und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. »Ich muss gestehen, dass es mir nicht leichtfällt zu glauben, dass Sie sich damals freiwillig als Köder zur Verfügung gestellt haben, um Sir William zu überführen. Was hat sich der Premierminister nur dabei gedacht … Es steht mir jedoch nicht zu, sein Handeln oder Ihres infrage zu stellen. Schließlich ging der Plan ja auf und Sie fanden den nötigen Beweis, um Sir William wegen Verrats anzuklagen.«

»Ganz recht. Was die von Ihnen gewünschten Informationen betrifft – wie Sie meinem Bericht entnehmen konnten, kann ich keinerlei Beweise dafür finden, dass Sir William mit jemand anderem als den Anarchisten, die später gehängt wurden, zusammenarbeitete. Ich habe meine Notizen zu den Angaben sowohl der Informanten als auch der Bow Street Runners, die zum damaligen Zeitpunkt involviert waren, zweimal überprüft: keiner von ihnen hat auch nur ein einziges Wort über eine zweite Person verloren. Meiner Erkenntnis nach war Sir William der Einzige, der hinter seinen perfiden Absichten steckte – zumindest so weit es Personen aus den Reihen des Home Office betrifft.«

Lord Briceland bot Harry eine Zigarre an. Bestrebt, das Gespräch so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, schüttelte er den Kopf. Zu Hause wartete eine Frau, die es mit Zuwendungen zu überhäufen galt, ganz zu schweigen von fünf unberechenbaren kleinen Teufeln, die wahrscheinlich just in diesem Moment eine neue Missetat ausheckten.



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